Die CDU-Stadtverordnetenfraktion nimmt die aktuellen Wortmeldungen zur geplanten Route der Raddirektverbindung in Dreieich mit Erstaunen zur Kenntnis. Als 2018 über den geplanten Verlauf öffentlich diskutiert wurde, waren die Verlautbarungen noch zum Teil gänzlich anders, so der Fraktions- und Parteivorsitzende Hartmut Honka. „Wir haben schon damals kundgetan, dass wir uns eine deutlich bessere Route durch Sprendlingen vorstellen, als es die geplante Strecke durch die kleinen Nebenstraßen, vorbei an Kindergärten und Schulen darstellt. Zur Stadtverordnetenversammlung im Februar 2018 hatten wir daher den Antrag gestellt, dass der Magistrat beauftragt wird, mit der die Planung durchführenden Regionalpark Rhein Main Südwest gGmbH eine direkte Routenführung zu erarbeiten. In Betracht kamen dabei für uns entweder die ursprünglich geplante, so genannte „Alternativvariante“ des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain oder eine Streckenführung auf der Hegelstraße und August-Bebel-Straße. Dieser Antrag wurde damals bei 12 Ja-Stimmen mit 29 Nein-Stimmen abgelehnt.“ Nachzulesen ist dies alles im Protokoll der Stadtverordnetenversammlung vom 20.2.2018 zu Drucksache XVI/173.
Laut einem Pressebericht über diese Stadtverordnetenversammlung erklärte die SPD zu der geplanten Streckenführung: „Der gewählte Weg durch Sprendlingen sei der bestmögliche und erschließe Schulen, Kitas und Kirchengemeinden. Die August-Bebel-Straße eigne sich dagegen nicht für den Raddirektweg.“ – siehe „Grünes Licht für Raddirektweg“ in Offenbach Post vom 26.2.2018.
In einem Bericht vom 16.2.2018 „Runder Tisch Radverkehr für notwendigen Kompromiss“ heißt es wie folgt: „Zum CDU-Vorschlag, die Route über die August-Bebel- und die Hegelstraße zu führen, hat der Fahrrad-Club eine klare Meinung. „Die Route hatten wir selbstverständlich in unsere Überlegungen einbezogen, weil sie auf den ersten Blick eine tolle Verbindung darstellt. Ohne Kfz-Verkehr wäre sie ideal, um sie zu einem Radschnellweg umzubauen, aber das ist nicht realistisch.“ Die Bedenken der CDU, dass der Weg im Norden an einem großen Spielplatz im Wald vorbei führe, sind aus Kiefers Sicht unbegründet. „Hier gibt es seit Jahren ein Miteinander von Radfahrern, Fußgängern, Kindern und Hunden und es herrscht gegenseitiger Respekt. Dass der Radschnellweg hier entlang führt, macht beide attraktiver, den Spielplatz und den Radweg.“
Vor dem Hintergrund dieser damaligen Wortmeldungen verwundern die heutigen Stellungnahmen zu den Argumenten von Anwohnern der geplanten Route. „Wenn man die August-Bebel-Straße als relativ breite Straße nicht geeignet für ein Nebeneinander von Auto- und Fahhradverkehr hält, wie können es dann deutlich schmälere Nebenstraßen sein? Zumal die Aussage, dass Straßen nur ohne Kfz-Verkehr für Radverbindungen ideal seien wohl nur eine Überspitzung sein kann. Nötig ist ein miteinander und nebeneinander aller Verkehrsträger. Hierzu zählen für uns als CDU neben Fahrrädern auch Fußgänger, Autos und Busse. Eine Verkehrspolitik die immer nur auf einen Verkehrsträger schaut, wird der Realität nicht gerecht und geht daher fehl.“