Der Mensch im Mittelpunkt

- Das Wahlprogramm der CDU Dreieich zur Kommunalwahl 2021 -

Unsere Gesellschaft erlebt seit dem Frühjahr 2020 die Auswirkungen der weltweiten Pandemie mit dem SARS-CoV2 Virus. Hiervon ist auch Dreieich betroffen. Kulturelle und Vereinsveranstaltungen finden nur mit einer sehr eingeschränkten Teilnehmerzahl statt oder müssen vollständig abgesagt werden und die politischen Gremien können nur eingeschränkt tagen. Geschäfte müssen aus Gründen der Pandemiebekämpfung ihren Betrieb verringern oder einstellen. Damit werden Arbeitsplätze gefährdet oder sind gar schon verloren gegangen und die Kontakte zwischen den Menschen wurden massiv beschränkt.

Für uns als CDU Dreieich gilt es in dieser Zeit einen Weg für unsere Stadt zu finden, der die zentralen städtischen Aufgaben für unsere Heimatstadt sichert und zugleich den Weg für eine Gemeinschaft „nach Corona” vorbereitet.

Für uns als CDU steht der Mensch im Mittelpunkt allen unseres Handelns. Egal ob es sich um Fragen der Stadtplanung, der Kinderbetreuung oder der Sicherstellung der finanziellen Handlungsfähigkeit handelt. Wir als CDU werden dabei den Einzelnen nicht aus dem Blick verlieren.

Für uns als CDU bedeutet dies, dass unsere Stadt mehr ist als die Summe ihrer fünf Stadtteile. Auch wenn unsere Stadt als Kind der Gebietsreform von 1977 noch relativ jung ist, so machen gerade die Unterschiede zwischen den Stadtteilen und ihr gleichzeitig doch stadtteilüberwindendes Zusammenwirken das Wesen unserer Stadt aus.

In diesem Sinn haben wir vor unsere Stadt in den kommenden fünf Jahren zu gestalten:

  1. Kinder in den Mittelpunkt stellen: Betreuung mit Priorität ausbauen
  2. Wohnraum für Menschen: Für Familien, seniorengerechte und bezahlbare Wohnungen
  3. Mobilität für Menschen: Ausbau und Vernetzung der Verkehrsmittel
  4. Mensch und Arbeit: Wirtschaftsförderung und Digitalisierung voranbringen
  5. Mensch und Finanzen: Nicht noch mehr Gebühren und Steuern

Das Wahlprogramm im Detail

Dreieich lebt und wächst. Diesen erfreulichen Umstand verdanken wir unserer zentralen Lage im Rhein-Main-Gebiet. Mehr Menschen bedeuten jedoch auch mehr Bedarf an Kinderbetreuungseinrichtungen. Wir stehen daher zum Ausbau der Kinderbetreuung in allen Stadtteilen. Sowohl für unter Dreijährige, wie auch über Dreijährige. Die Planungsfehler der Vergangenheit wie sie im Heckenborn geschehen sind – erst kamen die Kinder, dann wurde die Kita gebaut – dürfen sich nicht wiederholen. 

So wichtig die Einrichtungen für die Kinderbetreuung sind, so wichtig sind auch Erzieherinnen und Erzieher. Wie in vielen Städten, besteht auch bei uns ein Mangel an Erzieherinnen und Erziehern. Viele Maßnahmen um diese wichtige Arbeit in unserer Stadt attraktiver zu machen haben wir bereits unterstützt. Aus einer Umfrage unter den bei uns arbeitenden Erzieherinnen und Erziehern wissen wir aber auch, dass zu den hierbei entscheidenden Faktoren nicht nur finanzielle Anreize zählen. Für die tagtägliche Arbeit genauso wichtig sind Aspekte wie Einrichtungsgröße und Ausstattung mit Freiflächen. Für uns bedeutet dies, dass wir Einrichtungen von überschaubarer Größe mit in der Regel vier bis sechs Gruppen und ausreichende Freiflächen an vielen Stellen in unserer Stadt anstreben. Ebenso können wir es uns sehr gut vorstellen, dass wir im Zuge der Steigerung der Attraktivität der Stadt als Arbeitgeber Betriebswohnungen für Erzieherinnen und Erzieher zur Verfügung stellen.

Um in diesem für viele Menschen wichtigen Bereich rascher voranzukommen, können wir es uns auch vorstellen, dass die Stadt geeignete Büroflächen mietet und als Kinderbetreuungseinrichtungen nutzt. Hierin kann auch ein Schritt zu mehr Betriebskitas liegen. Private Träger wie Kirchen und Vereine werden wir weiterhin bei der Gründung neuer und der Erweiterung bestehender Einrichtungen unterstützen. Diese sind uns im Interesse von Vielfalt und Anzahl an unterschiedlichen Einrichtungen wichtig.

Wir wollen, dass die “Eltern-Liefer-Verkehre” zu den Kindergärten soweit wie möglich reduziert werden. Diese Wege kosten die Eltern nicht nur viel Zeit, sie erzeugen auch unnötige innerstädtische Fahrten. Daher wollen wir eine Prüfung der Reihenfolge aller Erweiterungen und Neubauten entlang der bestehenden und der abzusehenden Bedürfnisse. 

Ebenso wichtig ist, dass das Vergabeverfahren der Kita-Plätze für die Eltern transparent und klar verständlich abläuft. Gerade diese relativ häufige Verwaltungsleistung ist für uns auch ein gutes Einsatzfeld für einen durchgängig digitalisierten Verwaltungsprozess.

Durch eine ausreichende Ausweitung der Platzkapazitäten erhoffen wir uns im Interesse aller Eltern, dass der Nachweis der Arbeitszeit der Eltern durch diese nicht mehr notwendig sein wird. Zumal die Angaben durch die Stadt nicht rechtssicher kontrolliert werden können.

Um eine gleichbleibend hohe Qualität der Betreuungsleistungen zu sichern, soll in Zukunft regelmäßig eine Evaluation aller Träger mittels einer Befragung der Eltern durchgeführt werden. Aus diesem Grund sind wir auch für eine Einbeziehung der Eltern in den freien Kindertagesstätten in den Stadtelternbeirat.  

In diesem Zusammenhang zu nennen ist auch die Betreuung der Schulkinder. Den weiteren Ausbau wollen wir in der bekannten partnerschaftlichen Weise zusammen mit dem Kreis und den Schulen durchführen. Hierbei unterstützen wir die Entwicklung der Schulen zu Ganztagsschulen nach Profil 3. Bereits heute ist es uns wichtig, dass die Zuschüsse für die Schulkindbetreuung an die Einbindung der Eltern in die relevanten Entscheidungen gebunden werden. 

Wir wollen die Nutzung des Bürgertreffs Götzenhain im Hinblick auf Familien und Jugendliche ebenso betrachten und seine Attraktivität steigern, wie die des Hauses Falltorweg in Buchschlag. Die bestehenden Vereine sind so einzubeziehen, dass noch mehr Angebote vor Ort geschaffen werden. Durch die Einführung von aufsuchender Jugendarbeit sehen wir die Möglichkeit ein noch attraktiveres Angebot für die Jugendlichen in ganz Dreieich zu schaffen.

Ein ebenso bedeutendes soziales Thema ist das Wohnen geworden. Wir haben die Gründung der städtischen DreieichBau AöR (Anstalt öffentlichen Rechts) als kommunale Wohnungsbaugesellschaft unterstützt. Wir achten darauf, dass diese ihre Aufgabe so effizient ausfüllt, dass sie günstigen Wohnraum in unserer Stadt schafft ohne die Stadt finanziell zu überfordern. Selbstverständlich ist für uns dabei, dass die DreieichBau AöR dabei so weit wie möglich barrierefreie Wohnungen erstellt. Die Erschließung neuer Siedlungsflächen ist eine der Grundvoraussetzungen, damit neuer Wohnraum geschaffen werden kann und auch die DreieichBau AöR auf Dauer wirtschaftlich tragfähig handeln kann. Hierfür liegt die Verantwortlichkeit allein bei allen Stadtverordneten. 

Private Initiativen für den Bau von barrierefreiem Wohnraum in Form von Wohngemeinschaften, z.B. als Mehrgenerationenhaus, werden von uns unterstützt. Auch muss möglichst in jedem Stadtteil der notwendige Raum für neue Seniorenpflege- und Wohneinrichtungen geschaffen werden.

Getreu unserem Motto „Fünfmal Heimat – Ein Dreieich“ ist es für uns selbstverständlich, dass wir die “Eigenheiten” der Stadtteile achten und damit die Identifikation der Menschen mit ihren Wohnquartieren stärken. Hierzu gehören für uns auch lokale Initiativen wie das Mehrgenerationenhaus RABE und die in allen Stadtteilen angesiedelten Seniorenclubs. Auch die Behindertenbetreuung leistet eine hervorragende Arbeit, welche wir auf dem bestehenden Niveau erhalten wollen. Ebenso ist ein engagierter Ausländerbeirat ein positiver Faktor des gesellschaftlichen Zusammenlebens.

Ein oft nicht beachteter Faktor in unserer Stadt sind die Freiwilligen Feuerwehren. Die Frauen und Männer in diesem sehr anspruchsvollen und zum Teil auch gefährlichen Ehrenamt sorgen dafür, dass wir alle sicher leben. Für uns als CDU hat die Unterstützung dieses wichtigen Ehrenamts besondere Bedeutung. Um allen gesetzlichen Vorgaben auf Dauer und zuverlässig zu genügen, werden wir daher eine Entscheidung zum Bau einer weiteren Wache in Sprendlingen vorantreiben.

Zu unserer Stadt gehören für uns die Bücherei mit allen Standorten und der Eigenbetrieb Bürgerhäuser. Dieser ist über den Betrieb seiner Spielstätten hinaus ein verlässlicher Partner für viele Vereine. Für das Bürgerhausgebäude in Sprendlingen sehen wir den Bedarf nach einem umfassenden Konzept, um dieses wieder auf den Stand der Technik zu bringen um mit den kulturellen Spielstätten in den Nachbarstädten auf Augenhöhe agieren zu können. Die Übertragung der Sportanlagen in die Partnerschaft mit den Vereinen hat sich als guter Weg für alle Beteiligten erwiesen. Der Bestand von wohnortnahen Sportanlagen im Stadtgebiet ist unter dem Gesichtspunkt der kurzen Wege vor allem für Kinder und Jugendliche von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Wir bekennen uns zum Erhalt aller Spielplätze in unserer Heimatstadt, denn der in einigen Wohngebieten zu beobachtende Generationenwechsel, löst wieder neuen Bedarf aus.

Sinnvolle Nachverdichtung scheint uns dort möglich, wo die Grundstücke dies ermöglichen und die baulichen Gegebenheiten nicht mehr den heutigen Ansprüchen genügen. Zugleich darf dabei nicht aus dem Blick geraten, dass bereits heute in vielen Straßen ein erheblicher Mangel an Parkraum besteht. Auch muss historische Bebauung ausreichend geschützt werden. So wie es mit einer Altstadtsatzung für Sprendlingen schon längst geschehen könnte. 

Daher wollen wir die Entwicklung neuer Baugebiete mit Augenmaß vorantreiben. Dabei ist es uns wichtig, dass alle erforderlichen Sozialeinrichtungen (Kindergärten, Grundschulen, Seniorenwohnanlagen) zur Verfügung stehen und gegebenenfalls neu errichtet werden. Die Verkehrsinfrastruktur ist – sofern notwendig – entsprechend anzupassen. Uns ist es wichtig, dass sich neue Wohneinheiten, egal ob Einfamilienhäuser oder Geschosswohnungsbau, harmonisch in die Umgebung integrieren. Die Maximierung der Einwohnerzahl der Stadt hat für uns nicht die oberste Priorität.

Wir wollen, dass sich unsere Bürger in Dreieich sicher und wohl fühlen. Daher wollen wir die personelle Stärkung des Ordnungsamtes und die Teilnahme der Stadt Dreieich an der Sicherheitsinitiative KOMPASS des Landes. Um dies aber auch ökologisch nachhaltig zu gestalten, sind wir für flächendeckend aktiv gesteuerte Straßenbeleuchtung in LED Technik welche nur so hell leuchtet, wenn sie gebraucht wird. Die Kerne der Stadtteile wollen wir als Lebensmittelpunkte erhalten und, wo es nötig ist, auch weiterentwickeln. Dazu gehören für uns auch die Sauberkeit und Ordnung in der Stadt sowie in den Außenbereichen. Hierfür wollen wir die Mittel für die Straßenreinigung erhöhen.

Um die ökologischen Ziele zu erreichen sowie die Nachhaltigkeit in Dreieich zu stärken, wollen wir, dass die Stadt mit gutem Beispiel vorangeht und dafür sorgt, dass alle städtischen Liegenschaften auf die Möglichkeit der Erzeugung von erneuerbaren Energien überprüft werden. Auch setzen wir uns für den Ausbau der Lademöglichkeiten für eMobilität an zentralen Standorten in allen Stadtteilen ein. Energie sollte dezentral produziert und auch vor Ort verbraucht werden. Entsprechende Angebote unserer Stadtwerke Dreieich, wie SolarPur, begrüßen wir daher sehr.

Die Mobilitätsbedürfnisse von Bevölkerung und Wirtschaft wollen wir so sichern, dass verkehrsbedingte Belastungen, soweit möglich, auf ein Minimum reduziert werden. Die Mobilität eines jeden einzelnen hat jedoch auch nach wie vor eine hohe Bedeutung für uns. Die sinnvolle und intelligente Vernetzung aller Verkehrsmittel hat daher für uns die oberste Priorität. Wir setzen nicht einseitig auf ein Verkehrsmittel, sondern wollen, an den individuellen Bedürfnissen orientiert, die Vernetzung aller Verkehrsmittel stärken und ausbauen. 

Wir setzen uns für eine rasche Einführung des Hoppers der Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach in Dreieich ein. Mit diesem zeitlich und räumlich flexiblen Angebot, das bequem unter anderem über das Handy bestellt werden kann, würde die Qualität des Nahverkehrsangebots nachhaltig ausgebaut. Die derzeit auf Kreisebene laufenden Gespräche zur Struktur und Finanzierung des gesamten Nahverkehrs sehen wir als geeigneten Ansatzpunkt hierfür.

Fahrradfahren hat in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Es schont die Umwelt, ist gesund und macht Spaß, dabei entlastet es auch den eigenen Geldbeutel. In einem Satz: Fahrradfahren ist hierzulande voll im Trend. Wir setzen uns dafür ein, dass in Dreieich separate Radwege weiter ausgebaut und Markierungen aufgebracht werden. Fahrradfahren in Dreieich muss auch für Kinder und ältere Menschen sicher sein. Ziel sollte es sein, das Fahrradfahren in Dreieich vor allem auch auf der Kurzstrecke zu fördern und attraktiv zu gestalten. Da auch beim Fahrradfahren Elektromobilität eine immer bedeutendere Rolle spielt, wollen wir diesen Trend aufgreifen und durch öffentliche Ladestationen für E-Bikes fördern. Darüber hinaus sehen wir den Bedarf nach weiteren Fahrradabstellplätzen und dem Ausbau der Fahrradabstellboxen an den Bahnhöfen.

Darüber hinaus sind wir für eine Route des Radschnellwegs von Frankfurt nach Darmstadt, der den Namen auch verdient. Dieser verläuft daher möglichst entlang der S-Bahn-Strecke und nicht kreuz und quer durch Wohngebiete. Darüber hinaus wollen wir, dass alle Stadtteile mit gut ausgebauten Radwegen verbunden sind. 

Die Dreieichbahn ist ein elementarer Bestandteil des Öffentlichen Personennahverkehrs in Dreieich. Hier setzen wir uns für eine erhöhte Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit sowie für bessere Umsteigemöglichkeiten zu anderen Verkehrsmitteln ein. Die stündlich durchgebundenen Züge zum Frankfurter Hauptbahnhof wollen wir ausbauen. Da weitere Verbindungen der Dreieichbahn zum Frankfurter Hauptbahnhof an den dort fehlenden Kapazitäten scheitern, befürworten wir alle Maßnahmen zur Schaffung neuer Kapazitäten im Hauptbahnhof. Mittelfristig können wir uns den zweigleisigen Ausbau der Strecke der Dreieichbahn – soweit dies im Stadtgebiet möglich ist – vorstellen. Wir setzen uns darüber hinaus für eine bessere Verbindung nach Darmstadt ein. 

Wir unterstützen das Projekt der Regionaltangente West und befürworten eine Bahnsteiglösung in Buchschlag die das Umsteigen einfach macht und mit möglichst wenig Waldverlust einhergeht. Die hierfür beste Variante ist die Durchführung bis Langen. Bei der Parkplatzsituation muss weiterhin gegenüber der Planungsgesellschaft mit Nachdruck eine Verbesserung eingefordert werden. Wir sehen auf Grund des Verhaltens der Deutschen Bahn am bestehenden Parkplatz wie schnell externe Stellen Entscheidungen mit negativen Einfluss auf unsere Stadt treffen können.

Das Auto als Individualverkehrsmittel gehört für uns zur Vernetzung aller Verkehrsmittel dazu. Daher wollen wir sicherstellen, dass auch die notwendige Infrastruktur für Autos erhalten und wo nötig ausgebaut wird. Wenn Elektromobilität funktionieren soll, müssen öffentliche Ladestationen und Ladeinfrastruktur in der gesamten Stadt ausgebaut werden. Beim Ausbau von Carsharingangeboten sollen Anbieter von Elektrofahrzeugen bevorzugt werden.

Die Einführung von Wasserstoffbussen in der Stadt oder Wasserstoffzügen auf der Dreieichbahn und der Aufbau einer Wasserstoff-Tankstelle sehen wir als möglichen Baustein eines komplett emissionsfreien ÖPNV in Dreieich.

Die Idee einer Straßenbahnverlängerung von der Frankfurter Stadtgrenze, durch Neu-Isenburg bis nach Sprendlingen halten wir in einer abschnittsweisen Realisierung für sinnvoll. Voraussetzung ist neben einer realistischen Planung eine tragfähige Finanzierungsvereinbarung. Für den Bereich südlich der Ulmenstraße in Richtung Innenstadt sehen wir jedoch massive Zielkonflikte auf Grund des dort sehr begrenzten Straßenraums. Wo ein Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs ohne zu verbauende Infrastruktur möglich ist, sollte dieser bevorzugt werden.

Die CDU setzt sich für ein digitales Dreieich ein. Das gesamte Verwaltungshandeln muss sich dabei an den Bedürfnissen von Bevölkerung und Unternehmen orientieren und der Servicegedanke im Vordergrund stehen. Ziel muss es sein, nutzerfreundliche, effiziente und medienbruchfreie Verwaltungsverfahren bereitzustellen (E-Government). Als Grundvoraussetzung hierfür sehen wir eine nach aktuellen Gesichtspunkten gestaltete städtische Homepage und eine zeitgemäße “Stadt-App” bzw. mobile Internetseite. Sie ist das erste Aushängeschild unserer Stadt gegenüber Neubürgern und an Ansiedlung interessierten Unternehmen. Zugleich sehen wir das Bürgerbüro als einfachen Zugang zu behördlichen Ansprechpartnern und allen Dienstleistungen für Bürger mit geringer Medienkompetenz und Menschen, die den persönlichen Zugang bevorzugen.

Alle Aufgaben in unserer Stadt lassen sich nur mit gesunden und stabilen Finanzen lösen. So wie jeder Privathaushalt auf Dauer nicht über seine Verhältnisse leben kann, so muss auch unsere Stadt weiterhin genau auf ihre Finanzen schauen. Dreieich gehört nach den offiziellen Zahlen des Landes Hessen zu den „wohlhabenden“ Kommunen in unserem Landkreis. Dies ist Ergebnis der vielen erfolgreichen Unternehmen in unserer Stadt. Deren Anzahl gilt es zu erhalten und zu steigern. Dabei muss unser Blick zuallererst auf der Ansiedlung von Unternehmen liegen, die auch bei uns vor Ort Steuern zahlen.

Die aktuelle Pandemiesituation zeigt zugleich, wie dünn das Eis für unsere städtischen Finanzen ist. In dieser Situation ist es noch wichtiger als sonst, dass man mit Augenmaß an alle Themen mit finanziellen Auswirkungen herangeht. Niemand kann heute sicher sagen, welche Auswirkungen die Pandemie auf die Unternehmen in Dreieich und damit auf die Gewerbesteuereinnahmen unserer Stadt haben wird. 

Wir legen Wert darauf, dass Dreieich die notwendigen Prioritäten setzt, Einsparmöglichkeiten im Verwaltungshandeln erschließt und ggf. auch städtische Leistungen hinterfragt. Wir stehen zu stabilen Hebesätzen bei Gewerbe- und Grundsteuer. Diese ermöglichen Planungssicherheit für die Unternehmen und lassen das eigene Haus auf Dauer nicht zur Kostenfalle werden. Eine Erhöhung von Steuern oder Abgaben kann und darf nur das letzte Mittel sein. Neue Steuerquellen zu Lasten der hier lebenden Menschen, wie eine Straßenbeitragssatzung, lehnen wir ab. 

Dreieich weist wie viele Kommunen im Ballungsgebiet Rhein-Main eine Vielzahl von Zweitwohnungen auf. Einwohner mit Zweitwohnsitz in Dreieich nutzen die Einrichtungen und kommunale Infrastruktur unserer Stadt ohne sich jedoch entsprechend an deren Finanzierung zu beteiligen. Wir streben die Einführung einer sog. Zweitwohnungssteuer an, um die Menschen zu motivieren ihren Hauptwohnsitz nach Dreieich zu verlagern. Dabei werden wir auf eine effektive Erhebung, das heißt ohne übermäßigen Verwaltungsaufwand, achten.

Neue Schulden sind für uns nur bei echten „Zukunftsinvestitionen“ vorstellbar. Hierzu zählt für uns in erster Linie die Kinderbetreuung. Denn ohne ausreichende Kapazitäten in diesem Bereich kann unsere Stadt ihre Attraktivität für junge Familien nicht sichern. Bei der Modernisierung der Verwaltung im Rahmen einer echten, effektiven Digitalisierung können wir es uns ebenfalls vorstellen, dass größere, dauerhafte Investitionen kreditfinanziert werden. Für Berater und Konzepterstellungen ist dies für uns ausgeschlossen. Die durch den sinnvollen Einsatz von IT freiwerdenden Ressourcen wollen wir im Interesse der Bürgerinnen und Bürger sichern. Gerade in diesem Bereich sehen wir große Möglichkeiten der interkommunalen Zusammenarbeit und der noch stärkeren Nutzung von Angeboten durch den kommunalen Dienstleister ekom21. Auch der immer wichtigere Aspekt der Sicherheit der Daten der Bürgerinnen und Bürger spricht in unseren Augen für die Nutzung hochprofessioneller Partner, die mit großer Erfahrung und Expertise ausgestattet sind.

Nach der nun anstehenden Wahlperiode endet der Mietvertrag für das bestehende Rathaus. Es wird daher eine Aufgabe in diesen fünf Jahren sein, die Standortfrage der städtischen Verwaltung zu klären. Dabei ist für uns klar: Die Erreichbarkeit des Bürgerbüros für die Bürgerinnen und Bürger ist vom Standort der Verwaltung unabhängig zu sehen. Für das Bürgerbüro zählt allein die Frage der Erreichbarkeit aus allen Stadtteilen.

Die Aufwertung bestehender Gewerbeflächen steht für uns bei der Ansiedlung von gewerbesteuerzahlenden Unternehmen an erster Stelle. Bei einem entsprechendem Ansiedelungsinteresse sind wir im Rahmen der grundsätzlichen Erweiterbarkeit von Gewerbeflächen auch zur Neuausweisung entsprechender Flächen bereit. Wenngleich die große Mehrheit der Gewerbeimmobilien in der Stadt Dreieich in privater Hand ist, wollen wir durch Anreize die Aufwertung und Weiterentwicklung der Gewerbeimmobilien forcieren, um neue Unternehmen in Dreieich anzusiedeln und bereits in Dreieich ansässige Unternehmen hier zu halten. 

Eine Zusammenarbeit mit und in überregionalen Wirtschaftsförderungsinstitutionen wie der FrankfurtRheinMain GmbH sehen wir im Interesse der Sichtbarkeit unserer Stadt im Wettbewerb mit allen umliegenden Kommunen für essentiell an. 

Um Unternehmensgründern den Start in das Unternehmertum zu erleichtern, wollen wir ein Gründerzentrum bzw. einen Start-Up Campus einrichten. In Verbindung mit ortsansässigen Unternehmen und der Industrie- und Handelskammer können damit neue Geschäftsideen entwickelt und marktfähig gemacht werden. Die Stadt sollte in unseren Augen in diesem Bereich durch die Übernahme der Mietkosten die Jungunternehmer unterstützen. Die Hochschulen in Frankfurt und Darmstadt sind für uns hierfür exzellente Partner.

Wenn es nach überstandener Coronapandemie wieder möglich ist, sind wir für die Wiederbelebung einer Messe für Gewerbetreibende und örtliche Unternehmen. Denn nach unserer Ansicht ist das beste Werbemittel für die örtlichen Unternehmen die Sichtbarkeit für den Kunden.

Für uns hat der Fachbereich Wirtschaftsförderung in der Verwaltung eine besondere Bedeutung. Nur wenn er gut und erfolgreich seine Arbeit macht, können Unternehmen am Standort gehalten und neue hinzugewonnen werden. Dies ist in mehrfacher Hinsicht bedeutsam: wohnortnahe Arbeitsplätze und stabile Gewerbesteuereinnahmen sind für uns alle wichtig.

Die Authentizität der Menschen und unserer Stadt sind besondere Stärken. Beides werden wir gemeinsam ausbauen und weiterentwickeln. Hierzu gehört für uns, dass wir die einmalige Kulturlandschaft die Dreieich umgibt, für zukünftige Generationen erhalten. Dazu gehört etwa der Erhalt, die Erweiterung und Pflege der Streuobstwiesenbestände rund um unsere Heimatstadt. Die Natur rund um die Wohngebiete ist für sehr viele Menschen als Erholungsfläche von großer Bedeutung. Aber auch für das regionale Klima ist es von Vorteil, wenn wir sorgsam mit ihr umgehen. Für uns gehören die Streuobstwiesen zu den kulturellen Prägungen unserer Heimatstadt. Für ihren Erhalt sorgen viele Eigentümer und Vereine. Wir wollen ein neues Förderprogramm zum Schutz der bestehenden Streuobstwiesen in Dreieich aufstellen um dem zahlenmäßigen Rückgang entgegenzuwirken. Hierzu gehören für uns die Unterstützung von Obst- und Gartenbauvereinen und Privatpersonen die einen Obstbaum pflanzen, sowie die Bezuschussung von Instandhaltung und Baumpflege. Denn Naturschutz fängt oft im Kleinen an. So wie wir es bereits mit der Aktion “StadtGrün naturnah” erleben. Daher werden wir bei der Pflege des öffentlichen Grüns auf den Anbau von insektenfreundlichen Sträuchern und Blumen achten.

Gemeinsam können und werden wir unsere Stadt lebenswert erhalten und entwickeln.

Gemeinsam wird Dreieich gelingen.

Hierfür steht die CDU.