CDU-Stadtverordnetenfraktion regt Änderung der Route der Raddirektverbindung an

Die CDU-Stadtverordnetenfraktion hat in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 6. Februar die Änderung der Route der Raddirektverbindung angeregt. „Wir sind nach wie vor der Meinung, dass die vorgelegte Routenführung der Raddirektverbindung nicht optimal ist. Wir halten eine Routenführung durch die zum Teil recht schmalen Straßen mitten durch Wohngebiete in Sprendlingen für falsch. Auch die im letzten Bauausschuss gegebenen Informationen haben uns nicht umstimmen können“, sagte Hartmut Honka, Partei- und Fraktionsvorsitzender der CDU Dreieich.

„Wir haben zwei andere Linienführungen vorgeschlagen. Zum einen die vom Regionalverband FrankfurtRheinMain selbst vorgeschlagene so genannte „Alternativvariante“. Zum anderen eine Streckenführung auf der Hegelstraße und August-Bebel-Straße. Letztere Straßen sind bereits heute relativ breit ausgebaut und durch geeignete Maßnahmen wie auf der Frankfurter Straße oder der Fichtestraße dürfte eine Einbindung einer Raddirektverbindung in die anstehende Umgestaltung der August-Bebel-Straße möglich sein“, sagte Hartmut Honka am Rande der Sitzung. „Darüber hinaus konnten keine konkreten Zahlen zu den Kosten für den Bau und den Unterhalt der Raddirektverbindung vorgelegt werden, sodass wir die Vorlage des Magistrats zur Routenführung angelehnt haben“, sagte Hartmut Honka abschließend.

 

Nachfolgend der Antrag im vollem Wortlaut:

Antrag:

Die Stadtverordnetenversammlung ist mit dem vorgeschlagenen Streckenverlauf der Raddirektverbindung Frankfurt am Main – Darmstadt innerhalb der Gemarkung Dreieich nicht einverstanden. Eine Routenführung durch die zum Teil recht schmalen Straßen mitten durch Wohngebiete im Stadtteil Sprendlingen und unmittelbar neben dem großen Spielplatz im Wald zwischen den Ringen wird abgelehnt.

Der Magistrat wird beauftragt mit der nunmehr die Planung durchführenden Regionalpark Rhein Main Südwest gGmbH eine direkte Routenführung zu erarbeiten. In Betracht kommen dabei entweder die ursprünglich geplante, so genannte „Alternativvariante“ des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain oder eine Streckenführung auf der Hegelstraße und August-Bebel-Straße.

Eine erneute Vorlage an die Stadtverordnetenversammlung erfolgt erst, wenn konkrete und belastbare Zahlen vorliegen.

Begründung:

Die mit der Drucksache XVI/173 vorgelegte Streckenführung für die geplante Raddirektverbindung Frankfurt am Main – Darmstadt innerhalb der Gemarkung Dreieich ist alles andere als eine direkte Verbindung. Sie führt vielmehr weiterhin durch viele relativ schmale Straßen mitten durch Wohngebiete in Sprendlingen. Das entgegen dem Anspruch einer „Direktverbindung“ die Routenführung innerhalb des Gebietes von Sprendlingen keine direkte ist, macht die vom Regionalverband FrankfurtRheinMain selbst vorgelegte Karte deutlich. Im Gegensatz zu allen Nachbarstädten soll die Route in Sprendlingen im Zick-Zack durch die Wohngebiete geführt werden. Diese Routenführung führt durch recht schmale Straßen mitten in Wohngebieten. Dies führt zu einer Vielzahl von Knoten- und Kreuzungspunkten und damit zum Gegenteil einer Raddirektverbindung.

Auch ist die Wegführung unmittelbar neben dem großen Spielplatz im Wald zwischen den Ringen gefährlich. Der Spielplatz wurde von der Stadt erst in den vergangenen Jahren mit großem Mitteleinsatz aufgewertet und erfreut sich vor allem im Sommer großer Beliebtheit, vor allem bei Eltern mit kleinen Kindern. Die geplanten Maßnahmen DR02 und DR03 lassen durch die geplante Asphaltierung in diesem Bereich von einem gegenüber heute gesteigerten Geschwindigkeitsniveau der Radfahrer und damit einhergehender größerer Gefährdung kleinerer Kinder ausgehen.

Die Streckenführung gemäß der „Alternativvariante“ des Regionalverbandes würde stattdessen durch Waldgebiete verlaufen und könnte in Buchschlag an die neu erstelle Fahrradstraße angebunden werden. Damit könnte diese die ihr ehemals zugedachte Anschlussfunktion auch erfüllen. Zudem würde diese Streckenführung zu wesentlich weniger Kreuzungspunkten mit Straßen führen.

Dass der Umsetzung der so genannten „Alternativroute“ der Schutz des Bannwaldes als unumgängliches Hindernis wie früher behauptet entgegensteht, ist durch die vorgelegte Drucksache widerlegt. Darin werden mehrere Maßnahmen entlang der Route aufgezählt, für die der Bannwald (z.T. eventuell) aufgehoben werden muss (Liste der Maßnahmen: FR16, FR19, FR20, NI07, NI08, NI09, NI11, DR01).

Sollte trotzdem die so genannte „Alternativroute“ nicht realisiert werden können, ist eine Streckenführung über die Hegelstraße und August-Bebel-Straße zu prüfen. Beide Straßen führen im Westen Sprendlingens direkt von Norden nach Süden und würden einen Anschluss an die von Neu-Isenburg im Norden im Wald beim Berliner Ring ankommende und im Süden im Bereich der Eisenbahnstraße die Bahngleise querende Streckenführung erlauben. Anders als die meisten in der geplanten Route benannten Straßen sind die Hegelstraße und die August-Bebel-Straße auch relativ breit ausgebaut. Auch der Ampelausbau der Kreuzung Fichtestraße mit der Immanuel-Kant-Straße/Erich-Kästner-Straße könnte entfallen.

Weiterhin ist noch darauf hinzuweisen, dass die ursprüngliche Drucksache XVI/173 keine Angaben zu den entstehenden Realisierungs- und Folgekosten enthält. Zugleich wird in Punkt 3. bestimmt, dass die Stadt Dreieich diese nicht bezifferten Kosten (abzüglich der ebenfalls noch nicht bezifferten Zuschüsse) trägt und auch den Unterhalt der Strecke nach deren Fertigstellung trägt. Allein diesen Punkt des Antrags kann man mit guten Worten als „Grundsatzbeschluss“ ohne Konkretisierung der Folgen bezeichnen.

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